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... in der phantastischen Welt von Jonas Goom.
Gehen Sie mit ihm auf Abenteuerreise und lassen Sie sich verzaubern, denn die Geschichte fängt gerade erst an!!!

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Traum oder Wirklichkeit?

Als Jonas am Morgen von seiner Mutter geweckt wurde, wusste er im ersten Moment nicht so recht wo er war. Als sie jedoch an seinen Schrank ging, um ihm seine Schuluniform herauszulegen, kamen die Erinnerungen an die Nacht zurück.
War er wirklich bei Jonathan gewesen? Oder war er über dem Tagebuch eingeschlafen und hatte alles nur geträumt?
Er tastete seine Bettdecke ab, doch das Tagebuch war nicht da. Zudem konnte er das Datum an der Tür sehen, die seine Mutter im Begriff war zu schließen.
„Beeil Dich Jonas. Es ist schon spät und das Frühstück steht auch schon auf dem Tisch. Hat denn Dein Wecker nicht geklingelt? Oder hast Du vergessen ihn zu stellen? Also raus aus den Federn mit Dir.“
Jonathan blickte zu seinem Wecker und tatsächlich blinkte dauerhaft die 0:00. Das war ja merkwürdig, denn als er zurückkam funktionierte der Wecker noch. Was hatte das bloß zu bedeuten? Es hing bestimmt mit seiner nächtlichen Reise zusammen, nur wie? Doch Zeit sich im Moment darüber Gedanken zu machen hatte er nicht, denn seine Mutter drängelte weiter. „Nun mach schon, dass Du ins Bad kommst. Oliver ist schon lange fertig.“
Verwundert über die Tatsache, dass er sofort ins Bad konnte, rieb er sich den Kopf und schälte sich aus seinem Bett.
Als er ins Bad kam, schlug ihm eine Dampfwolke entgegen – wie der dickste Nebel in London. Oliver hatte also ausgiebig geduscht. Bei ihm würde eine Katzenwäsche reichen, auch wenn er gestern nicht so lange gebadet hatte. Er schaute in den Spiegel und sein eigener Anblick erinnerte ihn sofort an Jonathan.

„Wer war eigentlich Jonathan Sherwood, Papa?“, fragte Jonas als er kaum am Frühstückstisch saß.
Die Reaktion ließ etwas auf sich warten, da sein Papa in seine Zeitung vertieft war. Er ließ die Zeitung etwas sinken und schaute über den Rand Jonas an und fragte „Wer?“.
„Jonathan Sherwood. Wie ist er mit uns verwandt? Hast Du schon von ihm gehört und was kannst Du mir erzählen?“
„Wie kommst Du denn jetzt darauf?“
Jetzt war guter Rat teuer. Wie sollte er auf die Schnelle sein plötzliches Interesse erklären, ohne etwas von seinem Geheimnis zu verraten?
„Ich weiß nicht, ich habe irgendwann mal den Name aufgeschnappt und mich eben daran erinnert.“ Das klang ja nicht sehr plausibel, doch sein Vater schien nicht weiter darüber nachzudenken. „Er war Dein Ur-Ur-Großvater. Er ist ebenfalls in diesem Haus groß geworden. Lass mich mal überlegen was mir noch so einfällt.“ Damit verschwand sein Kopf wieder hinter der Zeitung und ward bis zum Ende des Frühstücks nicht mehr zu sehen. Ab und zu raschelte die Zeitung beim Umblättern der Seiten, doch ansonsten schien sein Papa nicht wirklich darüber nachzudenken. Als er dann die Zeitung beiseite legte und Jonas nochmals die Gelegenheit gehabt hätte nachzubohren, trieb seine Mama seinen Bruder und ihn zum Aufbruch.
Als Jonas seinen Rucksack aus seinem Zimmer holte, packte er noch schnell das Tagebuch ein, welches er in seinem Nachttisch mit den Utensilien für die Zeitreise verstaut hatte, und machte sich schnell auf dem Weg zum Schulbus. Dieser holte ihn jeden morgen ab und kam immer pünktlich um halb acht. Danach konnte man die Uhr stellen, schoss es Jonas durch den Kopf.
Uhr stellen – was war nur mit seinem Wecker passiert? Für seinen letzten Ausfall war vor gut einem halben Jahr ein Stromausfall verantwortlich. Und dieses Mal? Nun gut, nachts merkt man ja von einem Stromausfall nicht viel, doch Jonas hatte irgendwie das Gefühl, dass es etwas mit seinem nächtlichen Ausflug zu tun hatte. Nur was? Er dachte intensiv darüber nach, doch eine Lösung fiel im partout nicht ein. Schade, dass auch sein Papa nicht mehr über Jonathan gesagt hatte. Vielleicht wusste er nicht mehr über ihn oder er hatte keine Lust weiter darüber zu reden. Dann musste er eben auf eigene Faust mehr herausfinden. In der Mittagspause könnte er ja im Tagebuch lesen und heute Nacht könnte er ihn ja gleich wieder besuchen.
Doch bis dahin war noch so viel Zeit. Zeit, die er mit seinen blöden Mitschülern verbringen musste. Er hatte nur einen Freund in der Schule. Ben war sein Tischnachbar im Klassenzimmer und sein Kumpel zum Spielen auf dem Schulhof. Die anderen Jungs der Klasse mochte er nicht und dies beruhte auf Gegenseitigkeit. Warum weiß er bis heute nicht so wirklich, doch es war vom ersten Schultag an so, dass sie sich mieden und friedlich Abstand suchten. Und die Mädchen seiner Klasse waren auch alles Zicken, die den ganzen Tag nur Gummi-Twist spielten und die Jungs anschreien, wenn nicht alles nach ihrem Kopf lief. Nur er und Ben schienen die gleiche Wellenlänge zu haben.
Sollte er ihm von seinen Erlebnissen erzählen? Würde Ben ihm überhaupt glauben? Will er dann womöglich noch mit? Oder erzählt er es weiter? Die letzte Frage konnte Jonas sogleich wieder kopfschüttelnd verwerfen, denn seine bisherigen Geheimnisse, sei es seine Liebe zu Jasmin aus der Parallelklasse oder die geklauten Bonbons beim Zeitungshändler an der Schule, waren bei seinem besten Freund sehr gut aufgehoben. Ob er jedoch dieses Geheimnis preisgeben würde, musste er sich noch in Ruhe überlegen. Diese Frage würde er erst einmal vertagen, bis er noch mal mit Jonathan gesprochen hatte, denn er wusste einfach viel zu wenig über Zeitreisen.

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